Montag, 17. September 2012

Zu hoch-gejubelt!?

Am vergangenen Wochenende war ich zusammen mit meiner Kollegin Birgit Blumenschein in Aachen zur Jubiläumstagung des VFED. es war die 20. Vernastaltung dieser Art. Ich bin lange nicht mehr auf einer solch großen Tagung gewesen und war gespannt.
Die Location, das Aachener Klinikum, ist jetzt nicht so ein Ort, an dem ich mich unbedingt wohlfühle, auch Vorträge in Hörsälen mit wenig Beinfreiheit sind eigentlich nicht mehr so mein Ding, aber ich war ja dort um mich fortzubilden. Und ich kann gut verstehen, dass man sich solche Orte aussucht um die Kosten gering zu halten.
Durch eine anstrengende Parkplatzsuche kamen wir nicht ganz pünktlich an, aber ein Vortrag namens "Der Darm hat seinen eigenen Kopf" (gesponsert von einem NEM-Hersteller) und "Differentialdiagnose glutenassoziierter Erkrankungen" (Referent der Fa. Schär) waren schon mal ein guter Einstieg.
Prof. Peters und sein "Egoistisches Gehirn" waren leider nicht machbar, da überlaufen. Schade, aber nicht zu ändern.
Der Nachmittag war dann wieder gut für meine Tätigkeit: "Psychische Aspekte  der Adipositaschirurgie" und "Anorexiebehandlung"  durch Prof. Dr. med. Martina de Zwaan (Hannover): TOLL!
Highlight des 1.Tages: Ich habe endlich mal Herrn Dr. Mühleib kennenlernen dürfen. Bisher haben wir uns immer mal nur gesehen oder über Blogbeiträge oder Mails ausgetauscht. Live, dass ist dann doch mal wieder etwas anderes.;-)
Am Samstag habe ich mich sehr über ein Seminar namens "Bedeutung und Interpretation von Laborwerten in der Ernährungsberatung" gefreut. Der Hörsaal war rappelvoll und... ich war bitter enttäuscht.
Ich habe Praxis erwartet und nicht etwas, was ich in jedem Handbuch nachlesen kann. Das wurde am Ende kurz angerissen, weil die entsprechenden Fragen dazu kamen.
Um nicht hier einen Roman zu verfassen noch einen anderen Eindruck: Das Referat meiner lieben Kollegin Brigitte Waterkotte , die über ihre Arbeit mit Menschen mit Down-Syndrom berichtet hat.
Da kam viel Begeisterung, viel Herzblut und ganz viel Engagement rüber.
Fazit: VFED -Tagung ist nicht meins, im nächsten Jahr nicht wieder.Auch in Sachen Organisation muss da wohl noch einiges optimiert werden, aber  da will ich nicht ins Detail gehen.
Das was bei solchen Tagungen immer schön ist, ist der Austausch mit Kolleginnen, die ich sonst nicht so oft sehe.

Bildquellenangabe: M. Ahrendts  / pixelio.de

4 Kommentare:

Franziska Großer hat gesagt…

Hallo Susanne,
gibt es die Kurzfassung einiger Vorträge zur Tagung irgendwo im Internet bzw. wird es sie noch geben? Oder nur für VFED-Mitglieder?
LG,
Franziska

Marianne Reiß hat gesagt…

Oh je liebe Susanne, ich sehe Dich vor mir mit hochgezogenen Knien in den engen Hörsaalreihen. Schon damals habe ich an der Uni oft meine Einmeterfünfundsiebzig verflucht und mich gefragt, ob die Wissensvermittlung dort eigentlich nur für Zwerge gedacht war.
Andererseits und mal ganz abgesehen von den offensichtlich organisatorischen Schwächen: Hut ab vor Veranstaltern, die ihre Kongresse nicht in völlig überteuerten Kongresszentren und Vielsternehotels anbieten. Das wurde übrigens erst zur Gepflogenheit, als man anfing, sich von der Industrie sponsern zu lassen. Das ist so etwa 35 Jahre her. Seitdem müssen sich die Veranstalter überlegen, welchen Referenten sie nicht einladen dürfen, um den jeweiligen Sponsor nicht zu ärgern. Auf den früheren Ernährungskongressen waren es die Margarine-Union oder die CMA. Wer von beiden, das sah man immer schon am Büffet. Gabs da Butter oder Margarine? Und niemand von den Besuchern hat wohl geglaubt, in den Vortragssälen Despektierliches über den jeweiligen Streichfettanbieter zu hören. Viele Grüße, Marianne Reiß

S.Hagedorn hat gesagt…

Franziska, mir wurde gesagt, dass es der VFED bemüht ist, die Vorträge auf die Homepage zu bekommen. Ich bin selbst gespannt.

S.Hagedorn hat gesagt…

Marianne, ganz so schlimm war es nun auch nicht. Aber ungewohnt. Werbung wurde halt durch die industrieaustellung gemacht und aus diesen Reihen gab es auch einige Vorträge, aber diese waren auch so gekennzeichnet.Und kritsch denken können wir ja immer noch selbst. ;-)