Sonntag, 25. Oktober 2015

Umsetzung der LMIV

Viele werden sich fragen: Was steckt jetzt wieder hinter diesen vier Buchstaben?
Kolleginnen und Kollegen wissen das (hoffentlich), aber viele Verbrauchen können damit  nichts anfangen.
Es geht um die Lebensmitttelinformationsverordnung ist gültig seit Mitte Dezember 2014 und in der Allergenkennzeichnungsrichtlinie sind 14 allergieauslösende Lebensmittel aufgeführt, die zwingend deklariert werden müssen. Wenn ich mit Mitabeitern aus der Gemeinschaftsverpflegung spreche, dann merke ich immer wieder, wie schwierig das Ganze ist. Aber vor einigen Wochen habe ich auch feststellen müssen, das da noch Vieles im Argen liegt.
Ich war mit einer Kollegin unterwegs, die auch eine Allergie hat. Mittags meldete sich bei uns der Hunger und wir hatten schon vorher beschlossen in einer Kantine zu essen, die auch für Außenstehende offen ist.
Auch wenn Allergien nicht mein großes Thema sind schaue ich doch immer, wie die einzelnen Betriebe diese Allergenkennzeichnung umsetzen.
An keiner Stelle der Kantine haben wir einen Hinweis auf diese Kennzeichnung gefunden.
Wir sind dann trotzdem zur Essensausgabe gegangen, haben unser Menü zusammengestellt und am Tisch kam dann das böse Erwachen. Warum nicht vorher? Wir haben uns gut unterhalten, unseren Essenswunsch erkärt und dann weiter geredet. So, wie das manchmal   halt so läuft. :-)
Meine Kollegin reagiert auf Nüsse und Mandeln und hatte mir schon mal erzählt, dass sie bereits einen anaphylaktischen Schock hatte. Von jetzt auf gleich merkte sie, dass sie die Kontrolle über ihren Körper verlor, sie konnte sich nicht mehr bewegen, ihr ging im wahrsten Sinne des Wortes die Luft aus, sie bekam Panik und hatte bereits mit dem Leben abgeschlossen. Im Kopf war sie aber die ganze Zeit über klar.
Es ist noch einmal gut gegangen,aber seit diesem Tag hat sie immer eine Notfallspritze dabei.
Zurück zu unserem Essen und zum bösen Erwachen. Kollegin beguckt sich ihren Teller und entdeckt geröstete Mandeln (ihr Allergen) darauf. Wie ist das da hin gekommen? Ganz einfach. Die Dame an der Essensausgabe ist mit dem Löffel aus dem Topf "Brokkoli mit Mandeln" in den Topf  "Rosenkohl" gewandert und hat somit den Rosenkohl mit dem Allergen kontaminiert.
Ganz ehrlich? Das hätte böse enden können und ob ich so schnell die Spritze gefunden hätte und ihr die hätte verabreichen können? Kann ich nicht sagen.
Es hat mir aber gezeigt, wie wichtig auch die Schulung aller Mitarbeiter ist, damit sie verstehen, warum diese Deklaration, aber auch der sachgemäße Umgang mit z.B. Besteck ist.
Ich habe dieses Erlebnis einfach mal aufgeschrieben, damit sich Angestellte in der "Gemeinschaftsverpflegung" einfach mal ein paar Gedanken machen. Ich glaube, ich würde meines Lebens nicht mehr froh, wenn jemand Schaden durch mein Tun erleidet, in diesem Fall weil ich einfach nur den Löffel nicht gewechselt hätte.
Bildquellenangabe: www.einstellungstest-polizei-zoll.de  / pixelio.de

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