Mittwoch, 7. September 2016

"Ich wollte garnicht erreicht werden!"

Diesen Satz hat mir vor einigen Tagen ein Klient gesagt, der seine bariatische OP hinter sich hat  und den ich zufällig getroffen habe.
Ich habe ja mittlerweile ein Gespür dafür entwickelt, was ein Klient, der eine Betreuung im Rahmen des MMK (Multimodales Konzept) möchte.
Die Wenigsten möchten in diesen 3-6 Monaten abnehmen, denn bei einer Gewichtsabnahme von
10 % des Gesamtgewichtes wird eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse abgelehnt.
Wer auf diesem Weg abnimmt, der kann es auch auf konventionelle Art und Weise weiterführen.
Aber das möchten die meisten Klienten nicht.
Es besteht die Angst,dass sie wieder in alte Muster verfallen und das, was in der Zeit der Betreuung gut klappt, wieder im Alltag untergeht.
Oder aber die OP ist der größere Wunsch, so dass die Ernährungsberatung im Rahmen des MMK abgesessen wird, weil es ein MUSS ist und danach ist erst einmal gut.
Wenn dann aber die Zusage für die OP kommt, dann kommt bei einigen das große Nervenflattern, denn es wird ernst.
Oben genannter Klient hat mir ehrlich erzählt, dass er in den Beratungsunterlagen gewühlt hat, was nach OP so alles auf ihn zukommt. Er hat sich aber auch nicht getraut mich anzurufen, weil er sich geschämt hat, dass er während der Beratungseinheiten nicht zugehört hat und zu allem "Ja und Amen" gesagt hat. Und er hat mir ehrlich gesagt, dass er von mir nicht erreicht werden wollte. Die Termine waren für ihn eine Pflichtveranstaltung.
Ich konnte ihm dann aber auch sagen, dass ich das bemerkt habe.Das war ihm dann nochmal peinlich. Ich bin seit über 35 Jahren in meinem Geschäft und ich merke doch ob ich "Mittel zum Zweck" bin oder ob sich jemand für die Themen interessiert.;-)
Was ist aus diesem zufälligen Treffen geworden? Mein Klient ist wieder bei mir in der Beratung und zwar als Selbstzahler. Wir arbeiten jetzt intensiv miteinander. Die Beratungsinhalte vor OP werden aufgefrischt. Das macht richtig Spaß.
 Bildquellenangabe: lichtkunst.73  / pixelio.de

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