Sonntag, 30. Oktober 2016

Das Sicherheitsei

Ich bin einige Male darauf angesprochen worden, was die Überschrift "Sicherheitsei" über dem Foto im Beitrag zum Eiweißseminar zu bedeuten hat.
Das ist eine Wortschöpfung von Heike Lemberger.
Dieses Wort hat sich durch den zweiten Teil, den Praxisteil, wie eine Art Running-Gag gezogen. Aber solch ein Wort bleibt dann auch hängen.
Auch bei einer eiweißbetonten Kost kann es mal zu dem kleinen Hunger zwischendurch kommen.
Wer jetzt unterwegs ist und auf sein Eiweiß achtet, der kann oft mal eben einen Joghurt, einen Milchshake, was auch immer mitnehmen. Schon garnicht im Sommer, weil da absolute Kühlung angesagt ist.Aber ein gekochtes Ei,das funktioniert.
Das kann jeder,(natürlich muss man es mögen) gepellt oder in der Schale, schön gekocht in einer Brottdose in Kombination mit etwas geschnittenem Gemüse mitnehmen.
Und das macht dann auch gut satt und hält länger vor.
Und damit keiner Angst bekommt, was die Nährwerte angeht ein paar Zahlen :
Ein Hühnerei Gewichtsklasse M (=  58g) enthält:
81 kcal -6,7 g Eiweiß-5,9 g Fett- 0,4 g Kohlenhydrate (Quelle:GU Nährwert- und Kalorientabelle)
Dazu dann noch ganz viele Vitamine und Mineralstoffe. Ein Powerpaket.
Natürlich enthält das Ei auch Cholesterin. Aber das erhöht den Cholesterinspiegel nicht. 
Ich wünsche allen "Guten Hunger" mit dem Sicherheitsei.
Bildrechte: S.Hagedorn


Donnerstag, 27. Oktober 2016

Gedanken zum Hackfleisch

In diesem Sommer besuchte uns ein Freund meines Mannes. Das Wetter war schön und so haben wir lange draußen gesessen und irgendwann kamen wir auf das Thema Fleisch zu sprechen.
Unser Besuch kennt sich  sehr gut aus und mir sind da ein paar Dinge bewusst geworden, die ich im normalen Alltag bisher so hin genommen habe ohne es großmäßig zu hinterfragen.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass meine Mutter, wenn sie Hackfleisch gekauft hat, an der Fleischtheke immer "halb und halb" bestellte.
Nach dem besagten Sommerabend habe ich die Angebotsblätter, die jedes Wochenende ins Haus flattern, intensiv beobachtet.
Ich habe nirgends mehr Hackfleisch halb& halb gefunden sondern nur Hackfleisch gemischt.
Und  da steckt die Krux. Wer bestimmt in welchem Mischungsverhältnis uns das Gehackte verkauft wird? Halb & halb ist eine klare Aussage, aber gemischt???
Wenn der Anteil an Schweinefleisch, für das die Erzeuger gerade mal nicht viel bekommen höher ist, dann ist die Gewinnspanne für die Fleischvertreiber ungleich höher als wenn der Rindfleischanteil erhöht würde.
Ich weiß jetzt nicht ob es mein subjektives Empfinden ist, aber ich meine, das Hackfleisch, dass in Suermärkten in der Kühltheke liegt, wird immer heller. Das heißt für mich, dass der Schweinefleischanteil höher ist.
Die Deklaration "gemischt" ist richtig. Da gibt es nichts  daran zu rütteln.
Nur will ich das?
Seit besagtem Sommerabend kaufe ich Hackfleisch aus Rindfleisch. Denn da wo Rinderhack drauf steht, da sollte dann auch nur Rindfleisch drin sein.
Bildrechte: S.Hagedorn


Montag, 24. Oktober 2016

fortgebildet: "Eiweiß- ein Nährstoff in der Diskussion

Zwei Fortbildungen an zwei Wochenenden hintereinander, das ist schon eine Herausforderung.
Aber es hat sich gelohnt in die Eifel zu Freiraum-Seminare zu fahren.Fortbildung mit Wohlfühlcharakter.
Obwohl: als ich mir das Handout ausgedruckt habe, da bekam ich es ein bisschen mit der Angst zu tun, bzw. ich bekam einen Heidenrespekt. Grafiken zu Studien, diese Studien dann noch in Englisch.
Konnte ich da mithalten? Vor dem Lesen und Interpretieren von Studien habe ich mich bisher so weit es ging "gedrückt". Nach diesem Seminar wird das anders.
Dr. Nicolai Worm hat es einfach verstanden mich mitzunehmen, mir begreiflich zu machen, wie ich an diese Studien herangehen muss und dass 1000 Wörter Englisch ausreichend sind um Studien zu verstehen.
Er hat mir und meinen Mitstreitern aber auch vor Augen geführt, wie schwierig das Thema "Ernährungswissenschaft" ist und wie wichtig es ist genau hinzuschauen und sich eine eigene Meinung zu bilden.
Ich möchte nur auf ein paar Dinge zum Thema Eiweiß eingehen, denn es gibt so viele Dinge, dazu müsste man dann eine Broschüre schreiben. Ich schreibe aber ein  Blog. ;-)
Wir dürfen mit mehr Eiweiß umgehen als die berühmt -berüchtigten 60-90g bzw. 0,8-1g pro Kilogramm Körpergewicht. Eine gesunde Niere verstoffwechselt weitaus größere Mengen.
Der angegebene Proteinbedarf ist der Mindestbedarf + Sicherheitszuschlag, also noch lange nicht das Optimum. Optimal wären mindestens 25-35 g Eiweiß pro Hauptmahlzeit. Diese Menge wird aber für ältere Menschen wahrscheinlich nicht ausreichen.
Dann ein Satz, den wir uns alle merken sollten:
"Wir essen nicht nur tierisches und pflanzliches Protein, sondern andere Stoffe dazu."
Wir essen nicht nur den Bestandteil "Eiweiß", wir essen ein komplettes Lebensmittel und welcher Bestandteil dieses (eiweißreichen) Lebensmittels führt dann letztendlich zur positiven oder negativen Wertung?
Aber warum ist es so schwer Studien zu Ernährungsthemen zu erstellen?
Weil sie mit Menschen durchgeführt werden und Menschen wollen nicht  über längere Zeit eine standardisierte vorgeschriebene Kost essen. Die Leute brechen ab. Dann wird in Studien berechnet, mathematisch bereinigt mit Formeln. Wer sagt mir, dass die richtige Formel genutzt wurde und dass es nicht evtl. einen klitzekleinen Rechenfehler gab?
Ihr merkt schon, dass der erste Tag sehr komplex war, aber Dr. Worm hat es geschafft, die Sachlage anhand von Beispielen so zu erklären, dass ich gedanklich nicht abgedriftet bin. Klar ist noch Nacharbeit nötig, aber ich habe viel Handwerkszeug mit auf den Weg bekommen. Das war Tag 1.
An Tag 2 hat uns Heike Lemberger dann in die Praxis mitgenommen. Proteinreiche Kostformen wurden vorgestellt inkl. empfehlenswerter Literatur. Wir haben Tagesbeispiele berechnet, bekamen praxisnahes Feedback.
Und zwei Fragen habe ich mit nach Hause genommen:
1. Warum werden Milch und Milchprodukte als eiweißreich eingestuft obwohl Milch doch im Nährstoffverhältnis mehr Kohlenhydrate enthält?   und
2. Ab wann wird ein Lebensmittel als "proteinreich" eingestuft? Kohlenhydratreich gilt ein Lebensmittel ab 12g pro 100g und fettreich wenn es über 10g Fett pro 100g liegt. Für Eiweiß gibt es eine solche Regel nicht.
Wer bestimmt so  etwas?
Ich werde weiter kritisch bleiben. Ich bin gespannt, in welche Richtung es gehen wird.

"Sicherheitseier" ;-)
Bildrechte. S. Hagedorn

Sonntag, 16. Oktober 2016

fortgebildet: Pharmakologie...

....für die ernährungstherapeutische Praxis
Dozent: Prof.Dr. rer. nat. Martin Smollich

Noch sind die Eindrücke so frisch, dass ich diese tolle Fortbildung mit einigen Sätzen beschreiben möchte.
Liebe Kolleginnen und Kollegen: Wenn Ihr noch weiter über den Tellerrand hinausschauen möchtet und ein Teil des Käsescheiben-Modells sein wollt, dann lege ich Euch dieses Seminar wirklich ans Herz. Wenn ich als "Käsescheibe" einen Fehler vermeiden kann, dann hat sich dieses Seminar mehr als bezahlt gemacht.
Aber zurück zum Thema.
Ich wusste nicht, dass die Pharmakologie spannender sein kann wie ein Krimi. Das lag auch am Dozenten,Prof. Smollich, der die Thematik so aufbereitet hat, dass es über zwei Tag spannend war und auch blieb.
Und wer jetzt denkt, dasswir uns nur mit Wechslewirkungen zwischen Medikamenten und Lebensmitteln beschäftigt haben (was bei einer Fortbilung für Diätassistenten naheliegend wäre), der liegt falsch.
Am ersten Tag wurden uns Grundlagen nahegebracht. Genotyp (jeder Mensch kommt z.B. mit einem anderen Enzymmuster auf die Welt), wie ist die Halbwertzeit eines Medikamentes, was ist die Therapeutische Breite, welche Einflussfaktoren wirken auf Medikamente und noch ganz viel mehr.
Beispiel der Halbwertzeit von Valium als kleines Beispiel und Richtwert: Lebensalter in Jahren (denkt an Eure alten Patienten!!!)
Dann die QT-Zeit -Verlängerung: Das ist der Moment, wenn sich das Herz zusammenzieht und im Körper gerade mal nichts passiert (ganz platt ausgedrückt). Wenn sich der Moment verlängert, bei dem nichts passiert??? Einige Antibiotika, die bei einer Blasenentzündung gegeben werden, können dies auslösen. Deshalb steht in den Fachinformationen auch, dass vor Verabreichung dieser Medikamente ein EKG geschrieben werden muss. Hat das schon mal jemand erlebt?
Paracetamol- sollte verschreibungspflichtig werden. Ein Medikament, dass viel zu oft auf die leichte Schulter genommen wird. Und dann noch bei Kopfschmerzen nach Alkoholkonsum. Gefährliche Mischung.
Noch kurz etwas zu Lebensmitteln und deren Wechselwirkungen mit Medikamenten. Wer Medikamente nimmt sollte sich nie Johanniskraut kaufen. Wer L-Thyrox nimmt sollte mind. eine Stunde nach Einnahme keine Milchprodukte einnehmen  (Milch im Kaffee) oder die Dosis anpassen lassen.
Ich könnte noch viel mehr schreiben, aber manchmal ist weniger mehr. Nacharbeit und Recherche ist angesagt, denn das Thema hat mich angepiekt. Ich und noch einige Kolleginnen mehr hoffen auf ein Aufbauseminar mit noch mehr Indikationen, die wir leider in der Zeit nicht geschafft haben.
Wie drückte sich Prof. Smollich (sinngemäß) aus?
Es ist keine Verkaufsveranstaltung für Medikamente. Medikamente müssen sein, aber sie sollen bewusst eingesetzt werden.
Was Prof. Smollich auch immer wieder ansprach: Hinterlegung der Medikamente auf der Patientenkarte. Es gibt  technische Möglichkeiten, dass eine  Art Warnsystem in Gang gesetzt wird, wenn ein neues Medikament hinzugefügt wird und das nicht zu den anderen passt, also Wechselwirkungen verursacht. In den Niederlanden ist das Alltag, in Deutschland ist das aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht möglich.  Dabei könnte diese Technik eine große "Käsescheibe" im System sein um Fehlerquellen auszuschalten.
Bildrechte: S. Hagedorn

Sonntag, 9. Oktober 2016

22-Tage- Zucker Detox

Über die sozialen Medien bin ich auf dieses Fastenprogramm gestoßen. Es wurde in einem Modeblog vorgestellt.
Als ich das gelesen habe kam bei mir der Gedanke hoch: Irgendetwas mache ich falsch oder ich bin zu dumm dazu, aus meinem 7-wöchigen Zuckerfasten ein Programm zu erstellen und das für "Teuer-Geld" zu verkaufen. Es scheint ja gewünscht zu werden.
Seit einigen Jahren lasse ich den Zucker und alles, was damit zu tun hat für 7(!) Wochen weg und ich bin dann trotzdem hinterher nicht zuckerfrei. Zuckerreduziert ja, aber so ganz ohne, das klappt selten.
Ich bin, was dieses Thema angeht, sehr diszipliniert. Trotzdem kann in Stresssituationen die Zuckerfalle dann zuschnappen. Mir hilft dann auch kein Yoga.
Was ich an diesem Programm nicht verstehe: Warum glutenfrei? Diesen Hinweis habe ich in einem Blog gefunden. Ans Programm komme ich nicht ran ohne mich anzumelden und das möchte ich auch nicht.
Diesen Satz habe ich auf der Homepage gefunden:
" Nahrungsmittel, die Du vorher als nicht süß empfunden hast, werden plötzlich süß schmecken. Genial, oder?"
Das ist nicht genial, sondern normal. Das schmecke ich jedes Mal, wenn ich Zucker komplett weg lasse. Der Geschmackssinn wird sensibler.
"Die Zunge wird mal wieder blank geputzt."
Das  musste ich  jetzt mal einfach runtertippseln mit besten Grüßen an die Mitstreiter aus unserer Zuckerfastengruppe.

Mittwoch, 5. Oktober 2016

Was ist denn eigentlich ein Affiliate-Link?

Diese Frage bekam ich vor einigen Tagen gestellt.
Einfach erklärt: Es ist ein Link mit dem ich Geld verdienen kann.Das möchte ich aber dann gerne auch transparent machen.
Das heißt aber noch lange nicht, dass ich Geld damit verdiene. So groß und bekannt ist mein Blog nun auch nicht und für Firmen auch (noch) nicht so interessant, dass man mich z.B für Produkttests anfragen würde.
Wenn ich da einen Modeblog hätte, dann sähe das schon anders aus. Habe ich aber nicht. Bin ich auch nicht.
Ich setze zu Büchern, die ich vorstelle, immer den Amazon-Link mit rein. Das bedeutet jetzt nicht, dass Ihr darüber bestellen müsst. Ich bin dafür die heimischen Buchläden zu unterstützen.  In unserem Dorf gibt es einen schönen, guten Buchladen, allerdings hat man dort nicht immer alles da und wenn ich etwas bestelle, was ich vielleicht zurückgeben möchte, dann fallen Gebühren an.
Also nutzt den Link für den sog. "Blick ins Buch" und entscheidet selbst, wo Ihr bestellen mögt.
Weil: Reich werde ich durch diese Art der Werbung nicht. ;-)
Bildrechte. S. Hagedorn