Dienstag, 27. Juni 2017

Alt" denken

Ich habe in den letzten Wochen oft erlebt, dass ich in Gesprächen,Begegnungen mit Familie, Freundeskreis, Nachbarschaft.... erlebt habe, dass mir der Gedanke durch den Kopf geschossen ist:
                                         "Meine Güte, der/die denkt aber alt!"
Und das sind dann nicht mal Menschen, die 75+ sind, nein, es sind Menschen 50+.
die sog. goldene Generation, die Silver-Ager, wobei ich von diesen Begriffen absolut nichts halte.
Es sind Bezeichnungen, die  auch die Werbeindustrie nutzt,da es eine Zielgruppe ist, die sich werbetechnisch lohnt. Aber das ist nicht mein Thema.
Es fallen da so Sätze, wie:
  • Das habe ich noch nie so gemacht
  • Ich weiß nicht ob das funktioniert
  • Ich sehe das kritisch, weil...
Vielleicht habt Ihr ja noch so ein paar Beispielsätze, die Ihr gerne ergänzen dürft.

Gerade der ersten Satz finde ich sehr nervig.
Wenn etwas noch nie so gemacht wurde, dann weiß ich nicht, ob es nicht vielleicht besser ist, die Routine mal zu ändern. Mehr als schief gehen kann es ja nicht. Aber dadurch habe ich eine neue Erfahrung gemacht.
Und da fällt mir auch direkt wieder der Resilienzvortrag von Sonja Hüls ein.
Da ging es auch darum, die ausgetretenen Pfade zu verlassen, Routinen zu ändern um geistig fit zu bleiben.
Diese "alte" Denken macht mir dann auch in der Beratung gelegentlich Schwierigkeiten.
Gerade in meinem Bereich gibt es noch so viele alte Routinen, so viel überholtes Wissen, wo dann sachliche und fachliche (natürlich abgestimmt auf den Klienten) Erklärung notwendig ist.
Ich versuche dann gerne "Bilder" einzusetzen, mit denen ich versuche meinen Klienten vom Nutzen einer Ernährungsumstellung zu überzeugen. Am besten klappt das,wenn ich das mit Beispielen aus dem bekannten Arbeitsalltag machen kann.
Allerdings kann ich nicht viel machen, wenn weiter "alt" gedacht wird.
Aber wie heißt es so schön:"Jede/r ist für sich selbst verantwortlich"
Ich liefere das Rüstzeug, umsetzen muss jeder selbst.
 Wenn ich mir dann die wirklich "Alten" anschaue, denke ich mir, dass die zum Teil viel jünger denken, als die Generation, die ich gerade vorher beschrieben habe.
Also haltet Euren Kopf fit, verlasst einfach mal ausgetretene Pfade. Ein immer gerne genommenes Beispiel ist das Zähneputzen mit der sonst üblichen Hand.
Und wer das tut, der ist auch mit den Gedanken beim Tun, in diesem Fall dem Zähneputzen.
Es gibt noch viele solcher Beispiele. Gerne als Kommentar hier hinterlassen als Anregung für andere Leser.
Ich finde, es ist immer so ein kleiner Schock, wenn mit jemand begegnet, der total jugendlich gekleidet ist, der dann aber in seinen Ansichten "uralt " ist.;-)
In diesem Sinne, haltet nicht nur den Körper fit, sondern denkt auch an Euer Gehirn.


Sonntag, 25. Juni 2017

Meine Terminplanung

Was meine Terminplanung angeht, da bin ich eindeutig analog unterwegs. Vielleicht ist das antiquiert, aber das Organisieren über Tablet oder Handy ist nicht meins.
Wobei: Ich habe da eine doppelte Terminführung. ;-) In den virtuellen Kalender kommt der Termin auch, da mich mein Buchkalender leider nicht erinnert. Das ist für mich interessant, wenn ich am Montag Termine habe. Vorher schon erinnert werden, dass da noch etwas ansteht oder schnell mal nachschauen, wenn mich jemand fragt und ich habe meinen Kalender nicht dabei.
Ich habe in meinem Buchkalender einfach eine bessere Übersicht. Und wenn ich merke, es knubbelt sich dann doch etwas, dann kommt ein Kreuz in eine Spalte, damit ich mich nicht "verzettle" (nicht ganz das richtige Wort, aber ich habe gerade kein passendes Wort), nicht zu viele Termine hintereinander plane. Ich brauche für mich kleine Auszeiten um den Kopf wieder frei zu bekommen um dann wieder mental fit mit dem nächsten Klienten arbeiten zu können.
Ich habe lange gesucht bis ich den passenden Kalender mit der passenden Übersicht für mich gefunden habe.
Ich hatte immer ein Bild im Kopf, wie es auszusehen hat, aber wenn die Zeit der neuen Kalender fürs kommende Jahr gekommen ist, da habe ich für mich nicht das Richtige gefunden.
Nun gehe ich mit einem Werbekalender der Firma Elvermann in Lembeck (ist keine Werbung!!! ich habe keine Ahnung von Schaltechnik) durchs Jahr.
Meine Tochter arbeitet dort, hat von meinem Kalender-Dilemma vor drei Jahren etwas mitbekommen und hat mir daraufhin den Werbekalender mitgebracht. Der war von der Übersicht für mich passend. Also wird er auch genutzt.
Ein kleiner Nebeneffekt: Mit Männern komme ich durch diesen Kalender ins Gespräch, weil viele diese Firma kennen oder dort arbeiten oder Angehörige haben, die dort arbeiten. Wie auch immer.
Trotzdem suche ich immer noch nach einem schönen Kalender, der die gleiche Übersicht hat.
Vielleicht habe ich bisher nicht in den richtigen Läden geschaut.
Ansonsten bleibt es bei meinem kleinen,rotenKalender. :-)
Bildrechte: S. Hagedorn


Freitag, 23. Juni 2017

"Ich habe mich emotional getrennt!"

Um diese Aussage drehen sich seit einiger Zeit meine Gedanken und ich habe lang überlegt wie ich das in einen Beitrag packe, funktioniert das überhaupt?
Aber mal ganz von vorne.
Es ging um eine Nahrungsmittelunverträglichkeit (NMU) und die bitte um eine Beratung.
Aber in der letzten Zeit gibt es immer seltener eine "einfache" Beratung zu z.B. einer Fruktosemalabsorption oder Laktoseintoleranz.
Die Klientin wohnt in einem Haus, in der mehrere Generationen wohnen. So weit alles getrennt, aber irgendwie führen dann doch alle Türen zur nächsten Wohnung und: Von einer Seite wird das wohl die Regel der Höflichkeit, nämlich das Anklopfen, nicht eingehalten.
Abschließen ist aber auch kein Thema, da diese Familie sich nach außen als offener Familienverbund darstellt.
Die Ernährungsberatung in klassischen Sinne war im Grunde nicht das Thema. diese klientin wollte ein paar Infos zur NMU, hatte aber im Grunde für sich schon klar, dass die Bauchbeschwerden einen anderen Grund hatten.
Und da kam der Satz:"Ich habe mich emotional bereits getrennt!"
Auf meine  Nachfrage,was das genau bedeuten würde kam (sinngemäß)die Antwort:
"Ich halte alle Regeln der Höflichkeit in diesem Hause ein, ich mache das, was man im Umgang mit Menschen macht, aber auf der Gefühlsebene passiert nichts mehr." Als Beispiel kam dann:
"Wenn sich besagte Person in den Finger schneidet, dann kommt ein Pflaster drauf, aber ich puste nicht mehr"
Dieser Person ging es besser. Sie hatte für sich eine Entscheidung getroffen, wie sie mit dem Familienverbund umgehen konnte und musste. Für diese Person war das der richtige Weg.
Sie hatte diesen Weg für sich gefunden und geht den jetzt auch.
Ich weiß nicht, ob ich das kann oder könnte. Kann man sich wirklich von anderen Menschen emotional trennen wenn man auf engen Raum irgendwie zusammenlebt?
Ich weiß es nicht.
Ach ja, abgeschlossen wird mittlerweile auch.
Das zeigt mir aber auch wieder, wie schmal der Grad zwischen der Ernährungstherapie und dem psychischen Bereich ist. Irgendwie wird man doch in solche Familiengeschichten involviert, aber da versuche ich dann auch fein säuberlich zu trennen.

Dienstag, 20. Juni 2017

Höflichkeit in der virtuellen Welt

Heutzutage laufen viele Kontakte über E-Mail. Briefe, die mit der Post geschickt werden, sind zwar keine Auslaufmodelle, aber in der Geschäftswelt muss es halt manchmal schnell(er) gehen.
Auch ich nutze das für mich um Informationen an Ansprechpartner zu schicken.
Im Moment ist JobFood Thema, das bedeutet, dass ich mir bekannte Ansprechpartner bei den Krankenkassen darüber informiere, dass ich diesen Kurs anbieten kann,dass dieser Kurs zertifiziert ist und ich gebe einen kurzen Überblick über die Inhalte.
So weit so gut.Solche Mails gehen bei mir meist mit einer Bitte um Lesebestätigung raus.
Für mich eine Möglichkeit zu erfahren, dass die Mail angekommen ist.
Meist kommt noch eine kurze Antwort hinterher: (ob mit oder ohne Lesebestätigung)
"Danke für die Info. Ich melde mich." oder
"Danke für die Info. Im Moment habe ich keinen Bedarf."
Das sind alles Antworten mit denen ich leben kann.

Ich bin immer etwas pikiert, wenn überhaupt keine Reaktion kommt, außer der Lesebestätigung.
Ich gebe mir Mühe den richtigen Ansprechpartner zu suchen und zu finden, ich formuliere ein Anschreiben mit persönlicher Ansprache.
Ist es da zuviel verlangt einen Satz zurück zu schreiben?
Oder bin ich da zu antiquiert?

Sonntag, 18. Juni 2017

gelesen: "Pharma Crime"

...kopiert, gepanscht, verfälscht- Warum unsere Medikamente nicht mehr sicher sind.
Autoren: Danuta Harrich-Zandberg und Daniel Harrich, erschienen im Heyne-Verlag; ISBN:978-453-20148-4; Preis: 16,99€

Das ist mich für das Thema Pharmakologie interessiere habe ich hier bereits geschrieben.
Aber dieses Buch ist ein anderes Kaliber. Ein Krimi, den das wahre Leben geschrieben hat. Total spannend,wenn es nicht so traurig wäre, da es um Menschenleben geht.
Am 17.5.17 gab es inder ARD einen Themenabend zum Thema Medikamentensicherheit.
Beim Film "Gift" hatte ich immer noch im Hinterkopf: Es ist ein Film,aber ich wurde schon etwas unruhig.
Im Anschluss daran lief eine halbstündige Dokumentation , die mir dann vor Augen geführt hat:
Die Lage ist ernst.
Mit diesem Buch habe ich noch viel mehr an die Hand bekommen, was mir sagt:
" Wenn es ums Geld geht, dann gehen auch Menschen, die mit Medikamenten zu tun haben, im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen"
Was ich sehr beunruhigend finde ist, dass es meist um Medikamente geht, die lebenserhaltend wirken, die stark nachgefragt sind, wie z.B. Zytostatika, Antibiotika oder Medikamente, die bei HIV eingesetzt werden.
Das Beispiel des Apothekers aus Bottrop, der Zytostatika gestreckt hat, was quasi bei mir um die Ecke passiert ist...
Menschen haben sich von diesen Medikamenten eine Besserung erhofft. Aber wer kann noch nachweisen, dass die Menschen nicht an ihrer Grunderkrankung gestorben sind?
Was passiert, wenn Antibiotika gestreckt werden? Der Wirkstoff ist niedriger dosiert, die Keime können sich daran "gewöhnen" und werden resistent.
Viele Medikamente werden mittlerweile aus Kostengründen nicht mehr in Deutschland hergestellt. Länder wie China und Indien sind da auf dem Vormarsch. Die haben beileibe nicht diese Standards in der Herstellung, wie es gewünscht  ist. Das nennt sich dann "Sub-Standards"
Studien werden gefälscht, die Existenz von "Aussteigern" (Whistle Blower) wird zerstört.
Erinnert Ihr euch an den Tod von Prince? Er war nie auffällig geworden durch Drogenexzesse oder Medikamentenmissbrauch. Er stirbt aber an der Einnahme eines Schmerzmittels. Später stellt sich heraus, dass dieses Medikament gefälscht war.
Ich und Ihr wahrscheinlich auch fragt Euch jetzt:"Was können wir denn dagegen tun?"
In Panik zu verfallen, das bringt nichts. Das ist auch nicht das Anlieger der Autoren, ganz im Gegenteil. Sie wollen senibilisieren, sie wollen, dass wir aufmerksam werden und auch bleiben.
Medikamentenfälschungen sind teilweise durch die Aufmerksamkeit der Patienten entdeckt worden.
Wie kann das sein? Veränderungen der Farbe,  Formulierungen in einem schlechten Deutsch im Beipackzettel, Veränderungen der Originalverpackung...alles melden. Die Apotheker sind verpflichtet diese Infos weiterzugeben.
Beispiel einer Chemotherapie: Das gleiche Mittel wird verabreicht. Beim ersten Mal massive Nebenwirkungen, beim zweiten Mal keine Reaktionen. Den Arzt darauf ansprechen.
Wir sind alle für uns selbst verantwortlich. Also unsere Selbstbestimmung nicht am Empfang der Arztpraxis oder am Tresen in der Apotheke abgeben.
Passt auf Euch auf und bleibt kritisch. Leider gilt auch in diesem Bereich: "Geld regiert die Welt"

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Mittwoch, 14. Juni 2017

In welche Kategorie, bitte?

Ja, in welche Kategorie gehört mein Blog den eigentlich?
Die Frage habe ich mir in letzter Zeit des öfteren gestellt, gerade weil ich jetzt auch bei den Münster-Blogs bin.
Gestartet bin ich vor fünf Jahren. Nach einem Existenzgründerseminar für Kolleginnen und Kollegen wollte ich mir und anderen beweisen, wie einfach es ist mit einem Blog an die Öffentlichkeit zu gehen.
Das ist das so lange machen kann, daran habe ich im Traum nicht gedacht.
Zu den Beauty- und Fashion-Blogs  da sehe ich mich nicht und ihr wahrscheinlich auch nicht.
Wobei: Wenn ich mir anschaue was andere Blogs ihren Lesern an Gewinnspielen, Verlosungen anbieten können....
Aber das bin ich nicht. Ich hole mir gerne Anregungen bei denen, die es können.
Ich habe im Moment wirklich vier Blogs in die ich wirklich regelmäßig reinschaue bzw. die ich abonniert habe, weil mir der Inhalt gefällt. Ich stelle sie Euch einfach mal vor.
Klickt euch selbst durch und macht euch ein Bild.
Da ist Cla mit "Glam up your Lifestyle"
Susanne Ackstaller mit "Texterella"
Denise Colquhoun mit "Fräulein Ordnung" und
Natalia Fistera mit mit "Sei dir gut- Blog"
Jetzt bin ich aber immer noch nicht weiter.
Gesundheitsblog- nein, passt auch irgendwie nicht.
Frage:  Wo seht Ihr mich? 
Ich bin gespannt. ;-)
Ich wünsche Euch allen einen schönen Feiertag, wenn Ihr einen Feiertag am Donnerstag habt.Ansonsten einen entspannten (Arbeits-)Tag.


Sonntag, 11. Juni 2017

gelesen: "Kost-Fast-Nix No1"

von Dietrich Grönemeyer und Anja Rusch; erschienen bei systemed; ISBN: 978-3-95814-031-8
Preis: 10€
Ich bin ein großer Fan der Bücher an denen Prof. Grönemeyer beteiligt ist. Der kleine Medicus* und alles, was damit zu tun hat, Wir Besser-Esser: Gesunde Ernährung macht Spaß*- alles Bücher die einen Platz in meinem Bücherregal haben und die ich gerne,speziell in meiner Arbeit mit Kindern, empfehle.
Ich war total gespannt auf das angekündigte Buch. Es gibt mittlerweile viele, junge Leute in meinem Umfeld, die in die erste eigene Wohnung ziehen und naja, wo das Kochen noch nicht sooo den Stellenwert hat, wie eigentlich nötig.
Dafür hatte ich dieses kleine Büchlein im Blick.
Zum Format: Es passt in jede Einkaufstasche mit den Maßen 15x 15 cm.
Es geht darum frisch zu kochen und Geld zu sparen.Bio-Lebensmittel sind ein Thema,werden aber nicht als MUSS dargestellt, sondern wenn möglich, dann bitte einsetzen.
Es beginnt mit 10 Kost-Fast-Nix-Lebensmitteln. Dazu gehören dann Äpfel, Tomaten, Kartoffeln...
Küchenkräuter und ihre Wirkung haben in einem Kapitel ihren Platz.
Was gehört als Starter-Set in eine Küche, Vorratshaltung und Einkaufstipps.
Hier wurde das Rad zwar nicht zum zweiten Mal erfunden, aber man kann es nicht oft genug thematisieren.
Im Anschluss der Rezeptteil mit 29 günstigen Lieblingsrezepten.
Pizza Margherita, Kartoffelpuffer, Spaghetti Bolognese, Apfelpfannkuchen und noch einige mehr.
Gefällt mir gut und ich freue mich schon jetzt auf das angekündigte Buch No.2


Kost-fast-nix-Kochbuch: 49 günstige Lieblingsrezepte  *    (*Affiliate-Links=ein paar-Cent-dazu-verdienen-können ;-))
Anmerkung zum Link: Es sind nur 29 Rezepte. Da war Amazon etwas großzügig ;-)

Freitag, 9. Juni 2017

Ein trauriges Kind

Ich habe lange überlegt wie ich ein Erlebnis in dieser Woche in Worte packen kann. Es war eine "Beratung" , die mich doch emotional mitgenommen hat, aber ich weiß auch, dass da jetzt etwas auf dem Weg ist.
Ich bekam vor einiger Zeit eine Anfrage für eine Beratung wegen Fruktosemalabsorption (FM) und Laktoseintoleranz (LI) bei einem 8jährigen Kind, das  seit knapp 2 Jahren mit seiner Familie aus dem Iran zu uns nach Deutschland gekommen ist.
Mutter spricht kein Deutsch, Dolmetscherin wird dazu geholt.
Ich habe mir natürlich im Vorfeld schon Gedanken gemacht, wie ich das Ganze leicht verständlich und bildhaft erklären kann.
Aber es kam ganz anders.
Das Kind lag die ganze Zeit mit dem Kopf auf dem Tisch, wirkte sehr müde und unsagbar traurig.
In der Anamnese habe ich abgefragt, was das Kind isst. So gut wie nichts,trinken auch minimal.
Erklärung: Alles macht Bauchschmerzen. Es waren aber auch Widersprüchlichkeiten im Gespräch. Zum Einen wurde ein Lebensmittel absolut nicht vertragen, zum anderen dann doch in kleinen Mengen gegessen. Und: Das Kind hatte in der letzten Zeit doch sehr abgenommen.
Irgendwie schrillten bei mir da schon Alarmglocken in eine andere Richtung. Auch die Dolmetscherin schaute mich zwischendurch zweifelnd an.
Auf meine Frage, ob das Kind bereit sei beim Essen etwas zu versuchen oder etwas zu ändern kam ein klares NEIN.
Ich kann niemandem etwas aufdrücken. Ich habe meine Beratungsunterlagen vor Ort gelassen und zuhause dann eine Rückmeldung an die zuständige Betreuerin gegeben.
Was ich dann zu hören bekam, das hat mir die Tränen in die Augen getrieben.
Der leibliche Vater des Kindes ist im Iran von den Taliban erschossen worden. Es soll auch wohl häusliche Gewalt  durch den neuen Partner der Mutter ein Thema in der Familie sein.
Die Betreuerin ist am darauffolgenden Tag beim behandelnden Arzt gewesen, hat die Sachlage geschildert und auch hier kam die Rückmeldung: Das Kind ist körperlich gesund. Atemtests können  wegen dem wenigen Essen so ausgeschlagen haben.
Ich hoffe jetzt, dass dem Kind geholfenwird, dass aus den traurigen Augen wieder fröhliche Augen werden. Dass das Kind wieder Kind sein darf.